Landesjugendorchester NRW
Liebe – Leidenschaft – Drama.
Unter diesem Motto stehen die drei Kompositionen, die in diesem Programm zu hören sind.
Leidenschaft ist das Stichwort für die beiden Orchestersuiten von Georges Bizets Oper „Carmen“. Im spanischen Sevilla verdreht die titelgebende Hauptfigur den Männern reihenweise den Kopf, was zu einem dramatischen Ende führt: Aus Wut und Eifersucht wird Carmen erdolcht. Landestypische Tänze wie die Aragonaise oder die Seguidilla sorgen mit ihren Rhythmen und ihrer Instrumentierung für spanisches Flair. Ein weiteres wiederkehrendes Motiv bildet die Verwendung von chromatischen Tonfolgen, wie in der bekannten Habanera.
Eine moderne Antwort auf Bizets Carmen bietet Mike Svobodas Komposition „Love Hurts“ mit dem Untertitel „Carmen Remix“ für Soloposaune und Orchester. Eingerahmt von zeitgenössischen Melodien erklingen immer wieder bekannte Motive aus Carmen. Darüber hinaus finden sich auch Anklänge an Mahler und den Jazz. In der Musik lotet der Komponist ungewohnte bzw. bisher selten angewandte Techniken aus, wie das Knistern von Blättern oder das Blasen des Mundstücks ohne Instrument.
Höchst dramatisch geht es in der wohl berühmtesten Liebesgeschichte der Welt zu: Romeo und Julia. Sergej Prokofjew nahm sich der Vertonung für das Ballett an und entwickelte daraus später mehrere Suiten. Mithilfe von komplexer Rhythmik und vielfältiger Instrumentierung werden die Szenen zum Leben erweckt: Zum einen sind süße, romantische Passagen in den Streichern und Flöten zu hören, die die Liebe zwischen den beiden Hauptfiguren zum Klingen bringt, zum anderen dramatische, traurige Motive, die das tragische Ende vertonen.